
Christian
Keller (SG Essen)
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Bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Barcelona hat die
deutsche 4x200-Meter-Freistilstaffel der Männer Bronze gewonnen.
Johannes Österling, Lars Conrad, Stefan Herbst und Christian
Keller brauchten 7:14,02 Minuten.
Schneller war nur Olympiasieger und Titelverteidiger Australien
in 7:08,58 vor Vize-Weltmeister USA in 7:10,26.
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Es war die sechste WM-Medaille für den Deutschen Schwimm-Verband
(DSV) und die erste für die DSV-Männer. Schluss-Schwimmer Christian
Keller riss nach dem Anschlag die Hände in die Höhe. "Ich kann es
gar nicht glauben. Wir haben nie damit gerechnet", sagte der 31-jährige
Essener, der wie seine Teamkollegen über sich hinaus wuchs: "Eine
Medaille in meinem Alter: Unglaublich."
Das deutlich schwächer eingeschätzte Quartett verfehlte nur um
92 Hundertstelsekunden den deutschen Rekord. "Es war grausam. Ich
konnte am Ende nicht mehr hinsehen", meinte der 20 Jahre alte Stadtallendorfer
Johannes Oesterling.
Warnecke Vierter über 50m Brust
Zuvor hatte Altmeister Mark Warnecke als Vierter über 50m Brust
in 27,87 Sekunden nur um acht Hundertstel an einer Medaille vorbei
gegriffen. "Im Anschlag haben leider ein paar Zentimeter gefehlt",
sagte der 33 Jahre alte Ex-Weltrekordler und blickte gleich nach
vorne: "Meine ganze Konzentration gilt ab jetzt der olympischen
100-Meter-Strecke." 2004 in Athen will Warnecke als erster Schwimmer
zum fünften Mal an Olympischen Spielen teilnehmen.
Über Franziska van Almsicks Paradestrecke 200m Freistil blieb die
weißrussische Siegerin Alena Poptschanka in 1:58,32 Minuten fast
zwei Sekunden über dem Weltrekord, den van Almsick bei ihrem EM-Sieg
2002 in Berlin erzielt hatte.
Deutsche Damen weiterhin stark
Auch ohne van Almsick demonstrierte das weibliche Geschlecht im
DSV erneut seine Stärken. Weltrekordlerin Sandra Völker unterstrich
als Halbfinal-Dritte über 50m Rücken in 28,79 Sekunden ihre Ambitionen
für das Finale am Donnerstag: "Ich will eine Medaille - egal in
welcher Farbe." 60 Plaketten bei EM, WM und Olympia hat die Hamburgerin
bereits gewonnen.
Annika Mehlhorn aus Baunatal erreichte trotz Fußproblemen über
200m Schmetterling als 8. in 2:11,42 Minuten den Endlauf.
Internationale Glanzlichter setzten im Palau Sant Jordi vor 9000
Zuschauern am vierten WM-Tag der US-Amerikaner Michael Phelps und
der Japaner Kosuke Kitajima. Phelps blieb über 200m Schmetterling
einen Tag nach dem im Halbfinale auf 1:53,93 Minuten verbesserten
Weltrekord ein weiteres Mal (1:54,35) unter der alten Bestmarke.
Kitajima, der bereits über 100m Brust den Weltrekord (59,78) verbessert
hatte, schrammte beim Halbfinalsieg auf der 200m-Distanz in 2:09,73
Minuten nur knapp an der ein Jahr alten Marke des Russen Dimitri
Kormonikow vorbei.
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