Zum Gipfeltreffen der Stars kommt es bei der Schwimm-Weltmeisterschaft
in Barcelona auf der Königsstrecke 100m Freistil. Ian Thorpe, Pieter
van den Hoogenband und Alexander Popow stehen für neun Olympiasiege.
Wenn sie am Donnerstag zum Finale ins Wasser springen (Vorläufe
und Halbfinale heute), dann wird der Montjuic vermutlich zum ersten
Mal bei den 10. Schwimm-Weltmeisterschaften unter dem Getrampel
von 12.000 Zuschauern im Palau Sant Jordi so richtig beben. Niederländer
van den Hoogenband ist Top-Favorit Der "fliegende Holländer" van
den Hoogenband, Doppel-Olympiasieger von Sydney über 100 und 200m
Freistil, geht nach dem Weltcup-Triumph über Thorpe als Favorit
in den Dreikampf. "Pieter hat eine Verfassung mindestens wie in
Sydney. Also Weltrekordform", kündigte sein Trainer Jacco Verhaeren
in Barcelona einen Angriff auf die bei den Spielen 2000 gesetzte
Marke (47,84 Sekunden) an. Beim EM-Titelgewinn in Berlin vergangenes
Jahr war er nur zwei Hundertstel langsamer. Australiens Nationalheld
Ian Thorpe will dagegenhalten, obwohl der 20 Jahre alte Sechsfach-Weltmeister
von Fukuoka sein Reich bislang noch nicht auf die 100-m-Distanz
ausbreiten konnte. Ausgerechnet über 100m Freistil verspielte er
vor zwei Jahren in Fukuoka seine Chance auf die historischen sieben
Goldmedaillen. Die sollen es aber bei Olympia 2004 in Athen werden.
"Er kann dort sogar in acht Wettbewerben an den Start gehen", hat
Thorpes Trainerin Tracy Menzies bereits erklärt. Grund genug, schon
mal an allen Fronten zu üben, auch wenn Thorpes Traum von der "Gold-Sieben"
in Spanien bereits am ersten Tag mit Platz vier über 4x100m Freistil
platzte. Russe Popow Geheimfavorit Zum lachenden Dritten im vermeintlichen
Duell der aktuellen Stars könnte der russische Schwimm-Zar Alexander
Popow werden. "Das ist hier erst der Anfang für mich", kündigte
der inzwischen 31 Jahre alte zweimalige Doppel-Olympiasieger über
50 und 100m Freistil (1992 und 1996) vielsagend an, nachdem er zum
WM-Auftakt in Barcelona über 4x100 m Freistil erstmals in seiner
Karriere Staffel-Weltmeister geworden war. "Davon habe ich seit
1991 geträumt", sagte Popow in der Stadt, in der vor elf Jahren
sein Stern aufging.
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