Mit dem goldenden "i-Tüpfelchen" durch Thomas Rupprath, der die
50 Meter Rücken in Weltrekord gewann, beendeten die deutschen Schwimmer
die WM in Barcelona auf Platz drei der Medaillenwertung. Überragend
waren die USA.
Als Europas Nummer eins sind Deutschlands Schwimmer bereit für
Olympia 2004 in Athen. Nach dem Dreifach-Triumph von Vorzeigeathletin
Hannah Stockbauer setzte Thomas Rupprath am Sonntag bei den Weltmeisterschaften
in Barcelona mit einem phantastischen Weltrekord über 50m Rücken
den goldenen Schlusspunkt für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV),
der mit 5 Gold-, 1 Silber- und 2 Bronzemedaillen drittbeste Nation
wie vor zwei Jahren in Fukuoka war.
Erlösung für Rupprath
Der bis dahin medaillenlose Thomas Rupprath empfand seinen Triumph
am letzten WM-Tag als Erlösung. "Der Druck war riesig. Aber nun
habe ich mein Traumziel erreicht", sagte der von Zentnerlasten befreite
26-Jährige, nachdem er in 24,80 Sekunden nach 27 internationalen
Medaillen erstmals WM-Gold gewonnen hatte. In einem perfekten Rennen
blieb der Wuppertaler 19 Hundertstelsekunden unter der vier Jahre
alten Marke des US-Amerikaners Lenny Krayzelburg. Ruppraths Trainingspartner
Steffen Driesen entpuppte sich als Pechvogel, schwamm wie über die
doppelte Distanz erneut Bestzeit (25,14) und wurde trotzdem wieder
nur Vierter. Die EM-Dritte Nicole Hetzer (Burghausen) verpasste
über 400m Lagen (5. in 4:43,22 Minuten) ebenso einen Treppchenplatz
wie Sandra Völker (Hamburg) über 50m Freistil (5. in 25,14 Sekunden)
und Sarah Poewe (Wuppertal) über 50m Brust (7. in 32,03). "Wir wollten
Platz drei in der Nationenwertung halten, das war unser oberstes
Ziel", sagte Cheftrainer Ralf Beckmann, der trotz mehrerer Enttäuschungen
den großen Teamgeist pries: "Die Mannschaft hat nicht nur die Erfolge
gefeiert, sondern auch bei Niederlagen eine engagierte Haltung bewiesen."
Mit Blick auf Athen meinte Beckmann: "Wir kennen unsere Schwachstellen
und haben 384 Tage Zeit, daran zu arbeiten." Für einen "historischen
Tiefpunkt" sorgte die Männer-Lagenstaffel mit ihrem Vorlauf-Aus.
Das hatte es in der WM-Geschichte noch nicht gegeben. "Dafür werden
wir berechtigt Prügel beziehen", sagte der Chefcoach, der im Vorlauf
Rupprath und Driesen schonte.
Superstar Michael Phelps
Die USA übernahmen auch dank ihres erst 18 Jahre alten Ausnahmeschwimmers
Michael Phelps mit elf Goldmedaillen die Spitzenposition von Australien.
Phelps stahl mit einer Weltrekordserie, die er mit seinem Sieg über
400m Lagen in 4:09,09 Minuten krönte, Superstar Ian Thorpe die Show.
Trotz anfänglicher Kritik am WM-Pool fielen im Palau Sant Jordi
insgesamt 14 Weltrekorde, 6 europäische und 9 deutsche Bestmarken,
wobei der 4x100-m-Lagen-Staffel der USA in 3:31,54 Minuten der letzte
Weltrekord vorbehalten war.
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