
Janina Kistenmacher
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Wenn sie, wie sie es in ihrer Freizeit ganz gerne tut,
mit Freunden in ihrer Heimatstadt Bielefeld unterwegs ist,
wird wohl kaum jemand darauf kommen, dass sie im Schwimmsport
unseres Landesverbandes bereits eine feste Größe
ist. Janina Kistenmacher, von der hier die Rede ist, macht
außerhalb des Schwimmbeckens eine eher unscheinbare
Figur. Sobald sie allerdings in das Element Wasser eintaucht,
verwandelt sie sich in ein Energiebündel.
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Der Konkurrenz in ihrem Jahrgang zeigte die, am 20. Februar 1993
geborene Bielefelderin, in den letzten Jahren schon des öfteren
die Fersen. Schon von klein auf ist Janina im Wasser zu Hause.
Leistungssport betreibt die Schülerin des Bielefelder Helmholtz-Gymnasiums,
wo sie die neunte Klasse besucht, seit vier Jahren. Ihr erster
Verein war das Schwimmteam Bielefeld, inzwischen ist sie zu den
Wasserfreunden Bielefeld gewechselt. Dort fühlt sie sich
rundum wohl. Der Weg zum Training gestaltet sich problemlos. "Mein
Trainer wohnt in der Nähe und holt mich ab. Nach zehn Minuten
sind wir im Bad, aber auch mit dem Fahrrad komme ich gut zu Training",
sagt Janina.
Schwimmsportlich aus dem Elternhaus vorbelastet ist Janina
nicht. Ihre Eltern haben früher getanzt und ihre elfjährige
Schwester spielt Handball. "So richtig ernsthaft ist
das aber nicht. "Leistungssportlerin in der Familie
bin eigentlich nur ich", erzählt Janina. Dabei
geht sie konsequent ihren eigenen Weg, denn sportliche Vorbilder
hat sie keine. Janina Kistenmacher ist in erster Linie Brustschwimmerin.
Andere Disziplinen sind nicht so ihr Ding. "Lagen schwimme
ich noch ganz gerne, aber da läuft es eher mittelmäßig",
gibt sie mit einem Lächeln freimütig zu. "Brust
kann ich eben am besten", fügt Janina hinzu. 200
Meter, dann 100 Meter und ohne größere Ambitionen
50 Meter, in dieser Reihenfolge sieht sie ihre größten
Stärken.
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Janina Kistenmacher
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Ihre ersten Erfolge auf NRW-Ebene feierte sie schon kurz nachdem
sie vor vier Jahren mit dem Leistungssport begann. Im Jahr 2004
wurde sie dreifache NRW-Jahrgangsmeisterin. Ein Jahr später
war sie auf Landesverbandsebene nicht ganz so erfolgreich, holte
sich aber immerhin noch eine Silber- und zwei Bronzemedaillen
ab. Inzwischen geht in ihrem Jahrgang im Brustschwimmen kein Weg
mehr an Janina Kistenmacher vorbei. Vor drei Wochen bei den NRW-Meisterschaften
in Köln gewann sie die wiederum die Jahrgangstitel über
100m und 200m Brust. Über die 50m-Sprintstrecke wurde sie
Zweite. Darüber hinaus stand sie über 100m und 200m
im Finale der offenen Klasse. Hier wurde sie jeweils Siebte.

Janina Kistenmacher
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Ihre bis dato größten Erfolge auf DSV-Ebene
feierte Janina Kistenmacher 2007. Bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften
im Dortmunder Südbad gewann sie über 100m und
200m Brust die Goldmedaille. Hierfür wurde sie vom
DSV mit der Nominierung für die EYOF in Belgrad nominiert.
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Die Reise nach Serbien war für Janina gleichberechtigt mit
den Dortmunder Titelkämpfen das bisher schönste Erlebnis
im Schwimmsport. Ein richtig peinliches Ergebnis hatte sie bisher
nicht. "2005 bei den NRW-Meisterschaften war jeder Start
schlecht. Da war ich wohl zu nervös, weil ich alles so gut
machen wollte, wie das Jahr davor. Richtig peinlich war das aber
nicht, ich habe vielmehr daraus gelernt", erinnert sich Janina.
Heute ist sie vor jedem Start nervös. "Wenn ich richtig
nervös bin und Angst vor den Gegnern habe, schwimme ich am
besten", sagt sie inzwischen. Für dieses Jahr hat sich
Janina vorgenommen, bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften
in Berlin ihre im Vorjahr gewonnenen Titel zu verteidigen, ist
sich aber bewusst, dass die Trauben hierfür sehr hoch hängen.
Langfristige Ziele hat sie dagegen noch nicht. "Ich lasse
das alles auf mich zukommen und setzte mir meine weiteren Ziele
nach und nach", will sich Janina, was ihre sportlichen Ambitionen
angeht, nicht festlegen.
Bei ihren beruflichen Zielen sieht das schon anders auf. Nach
dem Abitur könnte sie sich vorstellen, Lehrerin zu werden.
Angesprochen auf das, was sie gerne isst, nennt sie zunächst
Salat, dann Schnitzel und zum Schluss erzählt sie dann, dass
sie bis auf Eintöpfe alles gerne isst. An ihren Mitmenschen
mag sie vor allem, wenn sie humorvoll sind und Spaß verstehen.
Wenn sie dazu noch spontan sind und Witze machen können,
haben sie bei Janina schon gewonnen. Was sie dagegen gar nicht
mag, ist wenn jemand vordergründig nett ist, hintenherum
aber über andere "ablästert".
Peter Kuhne