
Max Mral
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Das bevorzugte Reiseland von Max Mral ist zwar Spanien,
die letzten zwei Jahre hielt sich der Schwimmer der SG Wasserfreunde
Wuppertal-Neuenhof aber auch jeweils einige Zeit in Finnland
auf. Ist Spanien und hier speziell die Kanaren für den am
20.10.1993 in Wuppertal geborenen Max Mral lieb gewonnenes
Urlaubsziel, sind seine Trips nach Finnland jedoch als "Dienstreisen"
in Sachen Schwimmsport zu bezeichnen. 2009 stand Max in
der deutschen EYOF-Mannschaft, die ihre Wettkämpfe im finnischen
Tampere austrugen.
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In diesem Jahr gehörte der Wuppertaler zum DSV-Aufgebot
für die Junioren-Europameisterschaften in Helsinki. Beide
Veranstaltungen waren bis jetzt die schönsten Erlebnisse,
die der Schwimmsport Max Mral bescherte, wobei er die JEM in der
finnischen Hauptstadt als das Top-Ereignis seiner noch jungen
Karriere bezeichnet. "Die JEM war die größte
und wichtigste Erfahrung, die ich bisher gemacht habe. Wir hatten
vor allem ein tolles Team und haben uns alle richtig gut verstanden",
schwärmt der 16-jährige von den Tagen in Helsinki.
Bis Max den Dress der Jugendnationalmannschaft anlegen konnte,
hatte der Schüler des Wuppertaler Carl-Duisberg-Gymnasiums,
wo er die elfte Klasse besucht, ein hartes Stück Arbeit zu
verrichten. Max Mral, der im östlichsten Wuppertaler Stadtteil
Langerfeld zu Hause ist, kam im Alter von drei Jahren zum Schwimmen.
Seinem Verein, den Wasserfreunden Wuppertal hält er seit
seinen ersten Schwimmversuchen die Treue. Auf die Idee, eine andere
Sportart als Schwimmen zu betreiben kam er bis zum heutigen Tag
nie. Sportlich vorbelastet ist Max durch seinen Opa, der vor dem
zweiten Weltkrieg schon einmal Deutscher Meister über 100m
Brust war. "Ausgerechnet Brust, die Schwimmlage, die ich
gar nicht kann", schmunzelt Max.
Er selbst bevorzugt die 100 und noch ein bisschen mehr die 200m
Freistil. Auf der Kurzbahn schwimmt er auch gerne 100 und 200m
Rücken. "Eigentlich komme ich von den langen Strecken,
speziell den 1500m Freistil, die ich aber nur auf NRW-Ebene geschwommen
bin. Als ich gemerkt habe, dass ich mich hierüber nicht mehr
verbessern konnte, habe ich auf die kurzen Strecken gewechselt",
sagt Max. "Was Freistil angeht, schwimme ich lieber Langbahn.
Meine Kraulwenden sind nämlich nicht so gut. Über Rücken
bevorzuge ich die Kurzbahn, da läuft es mit den Wenden besser.
Außerdem sind die fünfzehn Meter Tauchen eigentlich
sehr erholsam", fügt er hinzu.

Max Mral
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Als seine sportlichen Vorbilder nennt Max Mral Michael
Phelps und Paul Biedermann, Schwimmer, die wie er auf den
200m Freistil zu Hause sind. Auf NRW-Ebene ist Max Mral
in seinem Jahrgang seit 2005 auf Goldmedaillen abonniert.
Zunächst fuhr er über 200m Freistil Siege ein,
später dann auch über 50 und 100m Freistil. Bei
Deutschen Jahrgangsmeisterschaften feierte Max Mral 2009
seinen ersten ganz großen Erfolg. Über 200m Freistil
gewann er die Goldmedaille. Diesen Titel konnte er in diesem
Jahr in Berlin erfolgreich verteidigen.
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Seinen zweiten Titel gewann er in der Hauptstadt über 100m
Freistil. Der Lohn für diese Leistungen war die Nominierung
für die JEM in Helsinki. "Vor den Jahrgangsmeisterschaften
habe ich nicht unbedingt mit der JEM-Nominierung gerechnet. Sie
war aber mein größtes Saisonziel. Natürlich ist
es für Freistilschwimmer wegen der Staffeln ein bisschen
einfacher. Ich wollte aber unbedingt auch einen Einzelstart und
das ist mir gelungen", erzählt Max. "Man
muss schon ein hohes Niveau haben um da mitzuhalten. Mein sportliches
Abschneiden bei der JEM war allerdings eher mittelmäßig",
übt sich Max Mral in Selbstkritik.
Mit seinen Staffeleinsätzen wusste Max durchaus zu überzeugen.
In der 4x100m Lagenstaffel, die im Finale Bronze holte, wurde
er im Vorlauf eingesetzt, was ihm ebenfalls die Bronzemedaille
bescherte. Mit der 4x100m Freistilstaffel schwamm er auf Rang
fünf und mit der 4x200m Freistilstaffel kam er als Achter
ins Ziel. In den Staffeln konnten sich auch seine Zeiten sehen
lassen. In seinen Einzelrennen fiel er hingegen deutlich ab. Über
100m Freistil schied er in 52,14 Sekunden als 26. im Vorlauf aus.
Schwach präsentierte er sich auch über 200m Freistil,
wo er in 1:56,61 Minuten nicht über Vorlaufplatz 39 hinauskam.
"Nur In den Staffeln konnte ich zeigen, was ich drauf
habe, im Einzel leider nicht. Hierfür habe ich keine wirkliche
Erklärung, außer dass ich bei den Einzeln sehr nervös
war. Eigentlich war ich aber schon immer mehr ein Staffeltyp",
erklärt Max sein Abschneiden in Helsinki.
Im nächsten Jahr will er sich erneut für die
JEM qualifizieren. Ins Auge gefasst hat er auch die Teilnahme
an der JWM 2011. Die Titelverteidigung bei den Deutschen
Jahrgangsmeisterschaften über 100 und 200m Freistil
gehört ebenfalls zu seinen nächsten sportlichen
Zielen. Weiter nach vorne blickt er noch nicht.
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Max Mral
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Max trainiert neunmal die Woche, davon ab der neuen Saison dreimal
früh. Probleme mit dem frühen Aufstehen hat er dabei
nicht. "Nur am Anfang der Saison nach der langen Trainingspause
fällt es mir schwer, so früh aus dem Bett zu kommen,
danach geht es", sagt Max. 2013 will er sein Abitur machen.
Danach tendiert er beruflich gesehen dazu, zur Polizei zu gehen.
Neben dem Schwimmsport hat Max Mral, der zum Essen gerne ein
Stück Fleisch auf Teller hat, keine besonderen Hobbys. Er
ist ein Fan des Fußballclubs Schalke 04, zu dem er, wenn
es seine Zeit erlaubt, auch mal ins Stadion geht. Ansonsten trifft
er sich in der Wettkampf- und trainingsfreien Zeit gerne mit Freunden.
Vor Wettkämpfen hört Max gerne Musik von EMINEM ("Das
motiviert mich vor dem Start"), ansonsten hat er keine
besonderen musikalischen Vorlieben. Derzeit macht er den Führerschein,
weswegen er in diesem Jahr auch auf eine Urlaubsreise verzichtet
hat. Bis jetzt fuhren ihn seine Eltern immer zum Training, für
deren Unterstützung er sich an dieser Stelle recht herzlich
bedanken will.
Eins ist ihm aber noch besonders wichtig. "Alles was
ich jetzt bin, habe ich meinem Trainer Axel Focke zu verdanken.
Ohne ihn hätte ich das alles nicht erreicht", ist
Max Mral voll des Lobes für seinen Coach, der ihn schon sein
ganzes Schwimmerleben betreut.
Peter Kuhne