Eine alte Bekannte und der "Aufsteiger des Jahres" führen
die Ranglisten der Schwimmerin und des Schwimmers des Jahres 2011
im SV NRW an. Bei den Frauen verteidigte Caroline Ruhnau von der
SG Essen ihren ersten Platz aus dem Vorjahr, bei den Männern
setzte sich mit Christian vom Lehn (SG Bayer Wuppertal/ Uerdingen/
Dormagen) der Schwimmer durch, der in 2011 bei den Weltmeisterschaften
in Shanghai die Schwimmwelt auf den Kopf stellte.
Mit Caroline Ruhnau steht auch 2011 eine Schwimmerin an der Spitze,
die seit vielen Jahren im SV NRW ein Muster für Beständigkeit
ist. Mit einer Ausnahme (2007) ist die 27-jährige gebürtige
Münsteranerin seit sieben Jahren in den Top-Ten der Wertung
der Schwimmerin des Jahres. Zu finden. Nachdem sie 2009 Zweite wurde,
schaffte sie 2010 den Sprung auf Platz eins, den sie jetzt mit einem
Vorsprung von siebzehn Punkten auf die Zweitplatzierte Wuppertalerin
Sarah Poewe behaupten konnte.
Carolines größter Erfolg im vergangenen Jahr war der
Titelgewinn über 200m Brust bei den Deutschen Meisterschaften
in Berlin. Über 50m und 100m Brust wurde sie jeweils Vizemeisterin.
Zweifache Deutsche Vizemeisterin auf der 50 und 100m Bruststrecke
wurde sie auch bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften Ende November
in Wuppertal. Bei den SV NRW-Meisterschaften auf der Langbahn in
Dortmund gewann Caroline Ruhnau die Titel über 50m und 100m
Brust.

Schwimmerin
des Jahres 2011:
Caroline Ruhnau,
SG Essen
|
Platz 2 für
Sarah Poewe,
SG Bayer W’tal/ Uerd./ Dorm
|

Platz 3 für
Paulina Schmiedel,
SG Essen
|
Was Beständigkeit angeht, ist auch Sarah Poewe ein Musterbeispiel
für diese Tugend. Seit 2003 schwimmt die 28-jährige gebürtige
Südafrikanerin für die SG Bayer Wuppertal/ Uerdingen/
Dormagen. Das sich die inzwischen 17-fache Deutsche Meisterin (2011
gewann sie die Titel über 100m Brust auf Lang- und Kurzbahn)
in der Rangliste der Schwimmerin des Jahres, in der sie jedes Jahr
unter den ersten Zehn steht, bisher nie an die Spitze setzen konnte,
lag in erster Linie daran, dass sie bis Anfang 2011 ihren Wohn-
und Studienort in den USA hatte, was sie daran hinderte an NRW-Meisterschaften
teilzunehmen und dort Punkte für unsere Wertung zu sammeln.
Erstmals gelang ihr das jetzt bei den NRW-Kurzbahnmeisterschaften,
wo sie auf Anhieb über 50, 100 und 200m Brust den Titel holte.
Für viele positive Akzente sorgte besonders zum Jahresende
die Drittplatzierte, Paulina Schmiedel von der SG Essen. Bei den
Deutschen Kurzbahnmeisterschaften gewann die 18-jährige über
50m Schmetterling die Silbermedaille. Über 50m Freistil und
100m Schmetterling stand sie im A-Finale wo sie jeweils Fünfte
wurde. Vom DSV wurde sie anschließend für die Kurzbahn-Europameisterschaften
in Stettin nominiert. Mit dem Gewinn der Goldmedaille mit der 4x50m
Freistil wurde die EM-Debütantin bei ihrem ersten Auftritt
gleich zu einem "Golden-Girl".
Beim Schwimmer des Jahres 2011, Christian vom Lehn, war es keine
internationale Staffelmedaille, die ihn zum Shooting-Star des vergangenen
Jahres werden ließ. Auch er feierte 2011 mit der Teilnahme
an den Weltmeisterschaften sein Debüt auf internationalem Parkett.
Hier setzte der 19-jährige Junioren-Europameister von 2009
und 2010 über 200m Brust die Fachwelt in Erstaunen. Über
200m Brust gewann Christian vom Lehn, der sich mit dem Spitznahmen
"Streusel" schmückt, sensationell in 2:09,06 Minuten
die Bronzemedaille.

Schwimmer
des Jahres 2011:
Christian vom Lehn,
SG Bayer W’tal/ Uerd./ Dorm
|

Platz 2 für
Hendrik Feldwehr,
SG Essen
|

Platz 3 für
Erik Steinhagen,
SG Essen
|
Schneller als der Wuppertaler waren nur der Titelverteidiger Daniel
Gyurta (Ungarn) und Olympiasieger Kosuke Kitajima (Japan). Mit dieser
Leistung war Christian vom Lehn über Nacht bei den Fachleuten
und der internationalen Presse in aller Munde. Dass 2011 sein Jahr
werden sollte, deutete sich bereits bei den Deutschen Meisterschaften
in Berlin an. Über 100m und 200m Brust gewann Christian vom
Lehn den Titel. Bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften gewann
er zudem über 200m Brust die Silbermedaille.
Eine WM Medaille hatte auch der Zweitplatzierte unserer Rangliste,
Hendrik Feldwehr im Gepäck, als er aus Shanghai zur heimischen
SG Essen zurückkehrte. Mit der deutschen 4x100m Lagenstaffel
gewann der 25-jährige gebürtige Bremerhavener die Bronzemedaille.
Im Einzelrennen über 50m Brust schwamm er nur knapp an einer
Medaille vorbei. Mit seinem vierten Platz bei der WM in einem Einzelrennen
gehörte Hendrik Feldwehr zweifelsfrei zu den positiven Erscheinungen
in der deutschen WM-Mannschaft.
Sein Vereinskamerad Erik Steinhagen, der Platz drei der Rangliste
einnimmt, wurde bei der Langbahn-DM in Berlin Vizemeister über
50m Brust. Über diese Strecke setzte er bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften
noch einen drauf, indem er in Wuppertal den Titel gewann. Der DSV
nominierte Erik Steinhagen daraufhin für die Kurzbahn-EM in
Stettin, wo er mit der 4x50m Lagenstaffel die Bronzemedaille gewann.
In seinem Einzelrennen über 50m Brust erreichte er das A-Finale,
in dem mit persönlicher Bestzeit von 26,94 Sekunden Zehnter
wurde.
Den Sprung unter die ersten Zehn der Rangliste bei Frauen und
Männern schaffte mit Julia Leidgebel von der SG Dortmund (Platz
7) nur eine Aktive aus den Top-Ten der Jugendschwimmer
des Jahres 2011. Die 16-jährige stellte dieses Ergebnis
vor allem mit ihrem guten Abschneiden bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften
sicher, wo sie gleich vier Mal in einem A-Finale stand. Höhepunkt
hierbei war der Gewinn der Silbermedaille über 50m Rücken,
wo sie mit nur einer Hunderstelsekunde Rückstand auf die Siegerin
Doris Eichhorn (Aqua Berlin) nur ganz knapp am Titel vorbeischrappte.
Der Jugendschwimmer des Jahres 2011, Max Mral nimmt bei der Wertung
des Schwimmers des Jahres Platz vierzehn ein.
In die Wertung kamen bei den Frauen 64 Schwimmerinnen und bei
den Männern 73 Schwimmer. In den Top-Ten bei den Frauen stehen
jeweils vier Athletinnen von der SG Dortmund und der SG Essen. Ebenfalls
vier Mal ist die SG Essen in der Rangliste der ersten Zehn bei den
Männern vertreten. Drei Schwimmer sind bei der SG Bayer Wuppertal/
Uerdingen/ Dormagen aktiv, zwei Schwimmer gehören der SG Dortmund
an.
Nachstehend die jeweils ersten Zehn bei Frauen
und Männern. In Klammern die Platzierung des Vorjahres:
Frauen:
Platz |
Name |
Verein |
Punkte
|
1 |
Caroline Ruhnau (1) |
SG Essen |
74 |
2 |
Sarah Poewe (7) |
SG Bayer W’tal/Uerd./Dorm. |
57 |
3 |
Paulina Schmiedel (22) |
SG Essen |
56 |
4 |
Nina Schiffer (2) |
SG Dortmund |
53 |
5 |
Sabrina Marzahn (9) |
SV Rhenania Köln |
50 |
5 |
Sina Sutter (13) |
SG Essen |
50 |
7 |
Julia Leidgebel (14) |
SG Dortmund |
41 |
8 |
Lisa Vitting (3) |
SG Essen |
39 |
9 |
Kerstin Lange (12) |
SG Dortmund |
31 |
10 |
Hannah Freiwald (18) |
SG Dortmund |
30 |

Männer:
Platz |
Name |
Verein |
Punkte
|
1 |
Christian vom Lehn (11) |
SG Bayer W’tal/Uerd./Dorm. |
55 |
2 |
Hendrik Feldwehr (1) |
SG Essen |
50 |
3 |
Erik Steinhagen (7) |
SG Essen |
44 |
4 |
Melvin Herrmann (5) |
SG Dortmund |
41 |
5 |
Troy Arnicke (3) |
1. Paderborner SV |
33 |
6 |
Christoph Fildebrandt (2) |
SG Bayer W’tal/Uerd./Dorm. |
30 |
7 |
Ensar Hajder (17) |
SG Essen |
28 |
8 |
Jan Konopka (8) |
SG Essen |
26 |
9 |
Collin Leidgebel (15) |
SG Dortmund |
25 |
9 |
Lukas Nattmann (61) |
SG Bayer W’tal/Uerd./Dorm. |
25 |
Peter Kuhne
|